Bauleiter Ausbildung am Campus Sursee

Am Campus Sursee wird eine Ausbildung Bauleiter HFP in zwei Blöcken angeboten, die sich ergänzen und aufeinander aufbauen. Der erste Block ist der Lehrgang Bauleiter, er dient der Vorbereitung auf die Bauleiter HFP. Der zweite Block ist ein Vorbereitungskurs Bauleiter HFP.

Bauleiter Ausbildung: Inhalt der beiden Blöcke

Im ersten Block erhalten aktive und angehende Bauleitende in sechs Modulen die nötige Ausbildung für die Bewältigung der Bauleiteraufgaben. Dieser Block dauert 30 Tage, er schließt mit einer Zertifikatsarbeit ab. Der zweite Block dauert 40 Tage. Die AbsolventInnen des ersten Blocks werden hiermit auf die Bauleiter HFP vorbereitet. Auch dieser Block umfasst sechs Module, er schließt mit einer Projektarbeit ab. Nach dem Bestehen der Modulabschlussprüfungen können sich die TeilnehmerInnen für die eidgenössische Bauleiterprüfung anmelden. Diese führt bei erfolgreichem Bestehen zum Titel “Diplom-BauleiterIn”. Zu den Lehrgangsinhalten der beiden Blöcke gehören:

  • Planstudium und -analyse
  • Kosten- und Terminplanung
  • Ausschreibungen
  • Baubuchhaltung
  • Baukostenermittlung und -kontrolle
  • Ausführungskoordination
  • Werkstatt-, Qualitäts- und Produktionskontrollen
  • Baudokumentation und -abnahme
  • Projektleitung
  • Vertragswesen
  • Behördenkontakte

Voraussetzungen für die Bauleiter Ausbildung

Eine Voraussetzung ist die Lehre in einem verwandten Fachbereich plus fünf Jahre Berufserfahrung, zu der auch die Bauleitung und die Planung im Hoch- oder Tiefbau gehören. Danach bereitet der Lehrgang am Campus Sursee auf die HFP (Höhere Fachprüfung) zum Bauleiter Hoch-/Tiefbau vor. Bei bestandener Prüfung erhalten die TeilnehmerInnen das eidgenössisch anerkannte Diplom. Dieses gilt für die Bereich Hoch-, Tief- und Verkehrswegebau, nicht nur für einen der Teilbereiche. Dennoch werden Lehrgänge durchaus auch spezifisch für einen Teilbereich angeboten. Die HFP kann theoretisch auch ohne den vorherigen Lehrgang absolviert werden, das ist aber nicht zu empfehlen. BauleiterInnen benötigen sehr hohe Kompetenzen und tragen dementsprechend eine umfassende Verantwortung. Dieser ist nur mit tiefen Kenntnissen des Bauwesens nachzukommen. Die Fülle des vermittelten Lernstoffs sollte niemand unterschätzen. Zudem erwerben TeilnehmerInnen des Lehrgangs auch die nötigen Routinen durch das Lösen von Testaufgaben, um der späteren Prüfungssituation gewachsen zu sein.

Berufsbegleitende Bauleiter Ausbildung

Die Ausbildung kann berufsbegleitend durchgeführt werden, allerdings benötigen die TeilnehmerInnen in einem gewissen Umfang eine (eventuell unbezahlte) Freistellung, um die insgesamt 70 Tage absolvieren zu können. Daher werden sie nicht zu 100 % den derzeitigen Beruf ausüben können. In Teilen genügen Ferientage für das Absolvieren der Ausbildung. Wenn der Betrieb eines Teilnehmenden an der Ausbildung sehr interessiert ist, wird er ihn/sie eventuell sogar bezahlt freistellen und ganz oder in Teilen die Ausbildungskosten übernehmen. Dieses Szenario kommt häufig vor, weil BauleiterInnen mit ihren Kompetenzen sehr gefragt sind.

Welche Skills werden in der Bauleiter Ausbildung vermittelt?

Bauleiter benötigen Fachkenntnisse zu Statik, Material, Baumaschinen, Recruiting, Personalführung, Bauausführung und Bauorganisation, um ein Gebäude wie geplant errichten zu lassen. Dabei treffen sie die erforderlichen Entscheidungen und sorgen für die Umsetzung des Bauplans. Neben dem Fachwissen werden in der Ausbildung Soft Skills vermittelt. Zu diesen gehören Organisationsvermögen, Kommunikation, das Führung von Teams und der Umgang mit wechselnden, unvorhersehbaren Situationen, zu denen unter anderem das Wetter gehört. Für solche Situationen entwerfen Bauleiter in der Praxis alternative Durchführungsoptionen, die vor allem dann wichtig sind, wenn der Bau im Herbst beginnt. Weitere Problemsituationen können sich durch Personal- und manchmal auch durch Materialengpässe ergeben. Auch darauf muss sich ein Bauleiter vorbereiten.

Berufspraxis von BauleiterInnen

Die Angehörigen dieses Berufes bewältigen in ihrer Berufspraxis sehr vielseitige Aufgaben an der Schnittstelle von Bauherrschaft, Behörden, Planung und Unternehmung. Die Hauptaufgabe ist die Organisation, Koordinierung und Kontrolle der Bauausführung. Dabei sind BauleiterInnen dem Auftraggeber verpflichtet. Sie übernehmen administrative, fachtechnische und rein organisatorische Aufgaben. Neben der fundierten Grundausbildung und einer langjährigen Berufserfahrung in der Bauleitung gehören dazu Verantwortungs- und Selbstbewusstsein. Eingestellt werden BauleiterInnen von KMU des Bauwesens und auch von Konzernen, in denen sie Abteilungen leiten. Darüber hinaus können sie ein eigenes Bauunternehmen gründen. Auch darauf bereitet sie die Bauleiter Ausbildung in gewissem Umfang vor, indem sie auf betriebswirtschaftliche, juristische und steuerliche Aspekte eingeht.